In meinem Blog „Führungskultur verändern“, Ende August 2018, habe ich betont, wie wichtig die Führungskultur für den Erfolg der Unternehmensstrategie ist. Beginnend mit diesem Beitrag gehe ich bezüglich „Führung“ stärker ins Detail.

Klassisches Führungsbild

Heute dominiert in Deutschland das klassische Führungsbild.

Dessen Ursprünge liegen im Militärwesen. Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde das „militärische Führungsmodell“ auf die zunehmend größer werdenden Unternehmen übertragen. Die Rechte und Interessen der Arbeitnehmer haben zwar im Laufe der folgenden Jahrzehnte deutlich an Gewicht gewonnen, aber im Kern hat sich in Deutschland bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts an dem streng hierarchischen Führungsmodell nur wenig geändert.

Es waren vor allem die US-amerikanischen Universitäten, die ab dem zweiten Weltkrieg begannen, sich mit Führung wissenschaftlich zu beschäftigen. Einer der renommiertesten Vertreter war der 1909 in Wien geborene und 1937 in die USA übersiedelte Peter Drucker. Er gilt als Pionier der modernen Managementlehre.

Unter anderem entwickelte er 1954 das Management by Objectives, das sich seit den 60er Jahren zur wichtigsten Führungstechnik in Deutschland entwickelt hat. Das „Führen mit Zielen“ oder das „Führen durch Zielvereinbarung“ ist ein zentrales Merkmal des klassischen Führungsbildes.

Weitere Merkmale sind eine überwiegend hierarchische Organisation sowie ein autoritärer, patriarchalischer, hierarchischer oder direktiver Führungsstil: Der Entscheidungsspielraum des Chefs ist eindeutig dominierend. Oder umgangssprachlich formuliert: „Der Chef sagt, wo es lang geht.“

Managerial Grid / Verhaltensgitter

Ein weiteres Beispiel für die wissenschaftliche Beschäftigung mit „Führung“ stellt das „Managerial Grid“ dar, zu Deutsch „Verhaltensgitter“. Es wurde 1964 in den USA an der Ohio State University für das Unternehmen ExxonMobil entwickelt.

Verschiedene Führungsstile können hier gemäß „Mitarbeiterorientierung (sozio-emotionalen Aspekten) und „Aufgabenorientierung (sach-rationalen Aspekten)“ übersichtlich und leicht verständlich eingeordnet werden.

Heutige Führungsstile / Situative Führung

Das Gabler Wirtschaftslexikon definiert den Begriff „Führungsstil“ als „typische Art und Weise des Verhaltens von Vorgesetzten gegenüber einzelnen Mitarbeitern und Gruppen von Mitarbeitern“.

Heute finden wir in Deutschland vor allem die nachstehend skizzierten Führungsstile vor:  

Beherrscht eine Führungskraft eine entsprechende Vielfalt von Führungsstilen und wendet diese je nach aktuellen Rahmenbedingungen an, vor allem in Abhängigkeit von der Situation des jeweiligen Mitarbeiters und der Beziehung zu ihm, sprechen wir von „Situativer Führung“.

Wie Sie sich leicht vorstellen können, ist ein situativer Führungsstil einem unflexiblen und unangepassten Führungsverhalten weit überlegen.

Wie geht es weiter?

Nach „Führungskultur verändern“ und diesem Beitrag geht es beim nächsten Beitrag um Zukünftige Führung, um „Führung 4.0“.

Ludger Grevenkamp
20. November 2018

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